Bier: Seit 6000 Jahren ein Hit Vieles spricht dafür, dass es Bier gibt, seit der Mensch Getreide isst.
Denn man hat es in früherer Zeit wahrscheinlich als Brei gegessen, als
Suppe gelöffelt und schließlich als “Gerstensaft” getrunken.
Vergorener Brotteig war mit großer Wahrscheinlichkeit Ausgangspunkt für
die Herstellung eines Getränkes, das wir als erstes Bier bezeichnen
könnten. Überliefert ist das in Bildern und Keilschriften der alten
Sumerer, die vor mehr als 6000 Jahren im Gebiet zwischen Euphrat und
Tigris ansässig waren. Sie nahmen Veränderungen an stehen gelassenem
Brotteig wahr. Diese waren auf vom Wind herbei gewehte wilde Hefen
zurückzuführen. Als die Sumerer dann kosteten und schließlich die
Vorgänge bewusst wiederholten - also zu brauen begannen -, hatten sie
ein Getränk für Götter und Könige entdeckt. Folglich wurde auch hier -
wie in der vorgeschichtlichen Urzeit - den Göttern geopfert. Braukunst im Mittelalter Im Mittelalter wurde die Braukunst in den Klöstern weiterentwickelt.
Ursprünglich wollten die Mönche ein nahrhaftes und wohlschmeckendes
Getränk als Beikost zu ihren Mahlzeiten gewinnen. Denn diese waren vor
allem während der Fastenzeiten sehr dürftig. Biertrinken war immer
erlaubt, denn "Was flüssig ist, bricht kein Fasten". Als ältestes erstes
deutsches Braukloster erwähnt die Chronik das von St. Gallen (Schweiz).
Zu dessen Wirtschaftsbetrieb zählten nach einem Grundriss aus dem Jahr
820 nicht weniger als drei Brauhäuser. Sie beherbergten Darre,
Malzquetsche, Kühl-, Gär- und Lagerhäuser sowie eine Böttcherwerkstatt.
St. Gallen wurde beispielhaft für alle deutschen Klosterbrauereien. Bier zur Zeit der industriellen Revolution Im 19. Jahrhundert kam es zu einer neuen Blüte des Braugewerbes. Die
Schranken der Zünfte und Gilden fielen, ebenso die Zollschranken
zwischen den deutschen Kleinstaaten. Gewerbefreiheit wurde propagiert;
die Gründerjahre begannen! Durch eine ganze Reihe von Forschungen und
Erfindungen wurde es möglich, Bier in größeren Mengen und gleichbleibend
hoher Qualität zu brauen: Dampfmaschinen, Heißluft-Darren und
Kältemaschinen hielten Einzug in die Brauereien. Louis Pasteur entdeckte
die Rolle der Mikroorganismen, Christian Hansen isolierte Hefezellen.
Damit war die Hefereinzucht möglich. Reine Hefen erbringen reine
Gärungen und damit geschmacklich einwandfreies Bier. |